Ernährung bei einer Magenschleimhautentzündung
Grundsätzlich sollte sich jeder selbst genau beobachten, wie sein Körper auf bestimmte Nahrungsmittel reagiert. Sofern der Verzehr einen unbestimmten Druck in der Magengegend oder Übelkeit verursacht, sollte man das Produkt, zumindest eine gewisse Zeit lang, nicht mehr essen. Manche Menschen leiden auch unter bestimmten Unverträglichkeiten, wie beispielsweise einer Laktose-Intoleranz, oder es bestehen Allergien. Auch diese Faktoren sind bei der Ernährung zu berücksichtigen.
Mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt
Wer an einer akuten Magenschleimhautentzündung erkrankt ist, nimmt am besten mehrere kleine Mahlzeiten, über den gesamten Tag verteilt, zu sich. Alle Nahrungsmittel, die die Magensäureproduktion nicht übermäßig anregen, sind zunächst einmal empfehlenswert. Außerdem sollte sich jeder, nicht nur der Kranke, für jede Mahlzeit ausreichend Zeit nehmen, gut kauen und nach dem Essen nicht sofort hektisch aufspringen. So kann der Magen den Nahrungsbrei besser verarbeiten und die zur Verdauung erforderlichen Enzyme haben Zeit, ihre Arbeit zu erledigen. Weder zu heißes noch zu kaltes Essen ist für den Magen von Vorteil. Auch übermäßig scharfe Gewürze üben einen starken Reiz aus und kurbeln die Magensäureproduktion zusätzlich an. Demnach ist es besser, lauwarm zu essen und mit scharfen Gewürzen sparsam umzugehen.
Erster Schritt: Verzicht auf feste Nahrung
Die Diagnose akute Magenschleimhautentzündung ist eindeutig. Nun besteht das Ziel darin, die Entzündung möglichst schnell wieder abheilen zu lassen. Schließlich sind die Schmerzen und Beschwerden, die damit einhergehen, für die Betroffenen äußerst unangenehm. Der komplette Verzicht auf feste Nahrung für ein bis drei Tage ist dabei zunächst eine gute Empfehlung. Ganz wichtig ist es allerdings, auch während dieser Zeit ausreichend zu trinken. Wasser ohne Kohlensäure oder spezielle Kräuterteemischungen liefern dem Körper alle benötigten Mineralien und Elektrolyte.
Zweiter Schritt: magenfreundliche Diät
Danach beginnt der langsame Wiederaufbau der normalen Ernährung. Dabei greift der Patient einige Tage auf Schonkost zurück. Besonders nach dem Fasten, wenn die Magenschleimhaut abzuheilen beginnt, sollten die zugeführten Lebensmittel weder die Säureproduktion stimulieren, noch den Magen reizen. Haferschleim, Zwieback, mit Wasser zubereiteter Kartoffelbrei, Bananen und milde Gemüsesäfte bieten sich hier hervorragend an. In unserer modernen Zeit ist manchen Haushalten die Zubereitung von Haferschleim vielleicht gar nicht mehr so geläufig.
Das Rezept für Haferschleim ist sehr einfach:
Drei Esslöffel Haferflocken werden in einen halben Liter Wasser eingerührt, zum Kochen gebracht und sollten dann ein bis zwei Minuten langsam auf kleiner Flamme köcheln. Wer es etwas dicker mag, verlängert auf drei bis vier Minuten. Danach das Ganze durch ein Sieb streichen. Etwas abkühlen lassen – fertig!
Ist die akute Entzündungsphase überstanden, runden einige Bananenscheiben oder ein Teelöffel Honig die Mahlzeit ab.
Ungeeignete Lebensmittel:
Schwer verdauliche, blähende, fetthaltige Lebensmittel sind bis zur vollständigen Ausheilung der Magenschleimhautentzündung zu meiden. Hier einige Beispiele:
- Wurst, Käse, Milch, fettreicher Fisch, Schweinefleisch
- Gebratenes
- Hülsenfrüchte, Zwiebeln, Kohl
- Saucen aller Art
- Süßigkeiten, Kuchen
- Brot, Brötchen
- Kaffee
- Alkohol
- Schwarzer Tee
- Getränke mit Kohlensäure
Achtung: Eine unausgeglichene Psyche, Stress oder extreme körperliche Belastungen können die Magenschleimhaut zusätzlich angreifen! Neben der entsprechenden Ernährung wirkt sich deshalb ein ausgeglichener Tagesablauf mit ausreichend Zeit zur Entspannung sowie Lebensfreude sehr positiv auf die Magengesundheit aus.
Dritter Schritt: gesunde Ernährung
Sobald alle Beschwerden abgeklungen sind und der Patient die Schonkost ohne Probleme verträgt, ersetzt er am besten eine Schonkostmalzeit nach der anderen durch normale Kost. Diese besteht aus einer ausgewogenen Zusammensetzung verschiedener Lebensmittel. Auf industriell verarbeitete Produkte und Fertiggerichte, mit ihren unzähligen Farbstoffen, Geschmacksverstärkern und künstlichen Aromen sollte dabei jeder Mensch verzichten und lieber zu naturbelassenen Nahrungsmitteln greifen. Speisen selbst zubereiten, Kochen mit der Familie oder Freunden unter Einsatz von qualitativ hochwertigem Gemüse, Obst, Fleisch, Fisch und Milchprodukten tragen hervorragend zu einer gesunden Lebensweise bei und tun gleichzeitig dem Magen gut.
Ernährung bei einer Infektion mit Helicobacter pylori
Der Magenkeim ist für 90 Prozent aller chronisch verlaufenden Magenschleimhautentzündungen verantwortlich. Er setzt sich mit seinen Geißeln an der Magenwand fest und ist sehr säureresistent. Sobald das Immunsystem nicht mehr in der Lage ist, das Bakterium in Schach zu halten, setzt es sich durch und greift die Magenschleimhaut an, indem es eigene aggressive Substanzen produziert.
Wer nachgewiesenermaßen unter einer chronischen Magenschleimhautentzündung leidet, ist nun keinesfalls gezwungen, sein gesamtes Leben lang eine strenge Diät einzuhalten. Allerdings ist eine gesunde Ernährung und ausgeglichene Lebensweise der beste Schutz gegen das zerstörerische Werk von Helicobacter pylori. Wer magenfeindliche Substanzen, wie Alkohol, Nikotin oder unkontrollierten Medikamentenkonsum meidet, senkt zudem das Risiko für die Entstehung von Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren.
Auch die Nebenwirkungen der medikamentösen Therapie einer chronischen Magenschleimhautentzündung lassen sich mit einer magenfreundlichen Lebensweise spürbar lindern.