Magenschleimhautentzündung – Diagnose

Wichtig für die Therapie einer Magenschleimhautentzündung ist eine rechtzeitige Diagnose. Bei einer akuten Gastritis ist das unproblematisch, da sie sich mit eindeutigen Symptomen bemerkbar macht. Problematisch ist eine lange Zeit unbehandelte chronische Gastritis, da diese oft nicht bemerkt wird und eine Therapie deshalb sehr spät einsetzt mit dem Risiko ernsthafter Folge-Erkrankungen wie Magenlymphom und Magenkrebs.

Diagnose einer Magenschleimhautentzündung

Anhand der Beschwerden kann der Arzt häufig schon auf eine akute Magenschleimhautentzündung schließen. Um den Verdacht zu bestätigen, sind spezielle Untersuchungen notwendig. Eine chronische Magenschleimhautentzündung wird hingegen oft rein zufällig entdeckt und erst dann durch verschiedene Diagnosemöglichkeiten genauer abgeklärt.

Sobald der Patient die Praxis aufsucht, wird sich der Arzt nach den aktuellen Beschwerden und beobachteten Symptomen erkundigen. Er fragt nach eventuell vorhandenen Vorerkrankungen, Lebens- und Ernährungsgewohnheiten und nach Medikamenten, die der Betroffene derzeit oder dauerhaft einnimmt. Anschließend erfolgt die körperliche Untersuchung. Dabei tastet der Mediziner vor allem den Oberbauch gründlich ab und befragt dabei den Patienten nach seinen Schmerzempfindungen. Um andere Ursachen, wie beispielsweise Gallensteine auszuschließen, nimmt der Arzt eventuell zusätzlich eine Ultraschalluntersuchung vor. Diese ist vollkommen schmerzfrei und verursacht keinerlei schädliche Strahlenbelastung.

Die Magenspiegelung

Nur eine Magenspiegelung, medizinisch Gastroskopie genannt, gibt letztendlich Aufschluss darüber, an was der Magen erkrankt ist. Der Arzt führt dazu ein Endoskop, d.h. einen dünnen, flexiblen Schlauch, der mit einer kleinen Kamera bestückt ist, direkt in die Speiseröhre ein. Er ist nun in der Lage, sowohl die Beschaffenheit der Speiseröhre, als auch des Magens und der oberen Abschnitte des Dünndarmes zu begutachten.

Außer der Kamera befinden sich filigrane chirurgische Instrumente am Endoskop, mit deren Hilfe der untersuchende Spezialist an auffälligen Stellen gleichzeitig Gewebeproben entnehmen kann. Diese werden im Anschluss im Labor gründlich untersucht. Aus den Ergebnissen kann der Arzt erste Rückschlüsse darüber ziehen, ob eine akute oder chronische Magenschleimhautentzündung vorliegt, welcher Erreger die Entzündung verursacht hat, wie weit die Krankheit schon fortgeschritten ist, ob bereits ein Geschwür vorhanden ist, sich eventuell schon bösartige Zellen gebildet haben und vieles mehr.

Die Gastroskopie wird heute zumeist ambulant in einer auf Magen-Darm-Erkrankungen spezialisierten Praxis durchgeführt. Für den Patienten mag diese Untersuchung ein wenig unangenehm sein, allerdings gehört sie zu den am meisten ausgeführten Routineeingriffen und ist für die meisten Menschen sowohl schmerz- als auch risikofrei. Um den Würgereiz zu unterdrücken oder zur Beruhigung, kann sich der Patient auch eine leichte „Schlafspritze“ geben lassen.

Die Blutuntersuchung

Blut_abnehmenDie Untersuchung des Blutes dient folgenden Zwecken:

  • Bei Verdacht auf eine Magenschleimhautentzündung Typ A lassen sich bestimmte, gegen die Magenzellen gerichtete Antikörper, im Blut nachweisen. Vor allem für die Auswahl der richtigen Therapie spielt die Diagnose einer Autoimmunerkrankung eine überaus wichtige Rolle.
  • Auch Entzündungserreger, wie Helicobacter pylori oder andere Keime lassen sich im ersten Schritt durch die Untersuchung des Blutes nachweisen.

Um den Verdacht einer Infektion zu bestätigen, kommen allerdings noch weitere Untersuchungsverfahren zum Einsatz:

Spezielle Heliobacter-Tests

Schnelltest unter dem Mikroskop

Hierbei untersucht der Experte im Labor kleine Gewebeproben, die der Arzt während der Magenspiegelung entnommen hat. Mit speziellen Techniken lässt sich das Bakterium hierbei zumeist schon eindeutig nachweisen.

Atemtest

Der Patient erhält ein Getränk, in welchem sich unter anderem Harnstoff und ein Kohlendioxid-Marker, das sogenannte C13, befindet. Sofern sich im Magen des Patienten Helicobacter pylori befindet, strebt der Keim umgehend auf den Harnstoff zu. Mit Hilfe eines Enzyms möchte er diesen so schnell wie möglich umbauen und für sich selbst nutzen. Infolge dieser Aktivität bildet sich Kohlendioxid, welches den Marker C13 enthält. Über die Blutgefäße gelangt das Kohlendioxid in die Lunge und damit in die Ausatemluft des Patienten. Ein spezielles Gerät sammelt diese und untersucht sie auf ihren C13-Gehalt. Sofern genügend Marker vorhanden ist, gilt die Infektion mit Helicobacter pylori als erwiesen. Trägt der Patient keinen Keim im Magen, scheidet er das C13 über den Urin einfach wieder aus.

Natürlich ist der Atemtest für den Patienten sehr schonend. Sein Nachteil besteht jedoch darin, dass er keinen Aufschluss über den Zustand des Magens gibt. Deshalb erfolgt sein Einsatz in der Regel begleitend zur Magenspiegelung oder zur Kontrolle nach einer durchgeführten Heliobacter-Therapie.