Wie macht sich eine Magenschleimhautentzündung bemerkbar?

Die akute und die chronische Entzündung der Magenschleimhaut zeigen teilweise sehr unterschiedliche Symptome. Während der chronische Krankheitsverlauf zumeist schmerzlos verläuft und die Entzündung deshalb lange unentdeckt bleibt, verursacht eine akute Magenschleimhautentzündung starke Beschwerden. Das Allgemeinbefinden der erkrankten Person ist dann derart eingeschränkt, dass sie von sich aus einen Arzt aufsucht. Allerdings gilt sowohl für den akuten als auch für den chronischen Erkrankungsfall: Je eher eine qualifizierte Diagnose erfolgt und eine entsprechende Therapie eingeleitet werden kann, umso schneller geht es dem Erkrankten besser. Gleichzeitig sinkt damit das Risiko von Komplikationen oder Nachfolgeerkrankungen, welche teilweise lebensbedrohlich sein können, rapide.

Symptome einer akuten Magenschleimhautentzündung

Bauchschmerzen MannEin typisches Anzeichen für eine akute Entzündung der Magenschleimhaut sind plötzliche Magenschmerzen. Bei der überwiegenden Anzahl der erkrankten Personen kneift, zieht und drückt es unterhalb des Brustbeines im Oberbauch. Druck von außen auf diese Region, verstärkt die Schmerzen oft sehr und sie strahlen bis in den Rücken hinein. Neben den Schmerzen verspürt der Patient Appetitlosigkeit mit einhergehendem Völlegefühl. Er muss ständig aufstoßen. Manchmal ist ihm bis zum Erbrechen übel. Auch ein schlechter Geruch aus dem Mund kann eine akute Magenschleimhautentzündung begleiten.

Blut im Stuhl oder blutiges Erbrechen

Kommt es blutigem Erbrechen oder zu Blut im Stuhl, sprechen die Mediziner von einer akuten „erosiven Magenschleimhautentzündung“. Durch die Einwirkung der aggressiven Magensäure gerinnt das Blut, welches aus der verletzten Schleimhaut stammt. Es ähnelt bezüglich Konsistenz und Aussehen schwarzem Kaffeesatz. Daher stammen auch die umgangssprachlichen Begriffe „Kaffeesatzerbrechen“ und „Teerstuhl“, in deren Folge Blutarmut (Anämie) auftreten kann.

Für den akuten Krankheitsverlauf ist es typisch, dass die Symptome immer in einem unmittelbaren zeitlichen Zusammenhang mit der auslösenden Substanz bzw. Befindlichkeit (z.B. bei seelischem Stress) stehen. Bei vielen Patienten bessern sich die Beschwerden kurz nach dem Essen etwas, um sich bald darauf wieder zu verschlechtern.

Symptome einer chronischen Magenschleimhautentzündung

Zumeist sind die Symptome und Beschwerden nicht eindeutig. Deshalb erkennen viele Betroffene oft sehr spät, dass sie an einer chronischen Magenschleimhautentzündung leiden. Einige Patienten verspüren hin und wieder unspezifische Signale, die sie jedoch nicht unbedingt mit einer Erkrankung der Magenschleimhaut in Zusammenhang bringen. Beispiele hierfür sind Blähungen, Durchfall, allgemeines Unwohlsein oder Völlegefühl. Wie beim akuten Krankheitsverlauf, kann auch ein Druckgefühl im Oberbauch und Appetitlosigkeit vorhanden sein. Manche Patienten leiden auch unter sogenannten „Hungerschmerzen“. Sie ertragen längere Zeitabschnitte ohne Nahrung nur schwer, sind jedoch bereits nach wenigen Bissen satt und haben ein unangenehmes Gefühl im Magen. Mitunter kommt es, vor allem in der Nacht, auch zu Sodbrennen oder Husten.

Allerdings kommen und gehen alle diese Beschwerden meistens in größeren, unregelmäßigen Abständen. Manchmal vergehen zwischen den Beschwerdeschüben sogar mehrere Jahre. Eines ist sicher: Wer sich öfter über einen längeren Zeitraum hinweg schlecht fühlt, sollte vorsichtshalber einen Arzt aufsuchen. Die Konsultation eines Spezialisten erspart unter Umständen spätere Komplikationen, wie ein Zwölffingerdarmgeschwür, Magengeschwüre oder Magenkrebs.

In Abhängigkeit vom Typ der Magenschleimhautentzündung können weitere Symptome auftreten, die der Erkrankte jedoch zum Teil recht unspezifisch wahrnimmt und deshalb nicht unbedingt einer Magenerkrankung zuordnet.

Typ A: Weil die Magenschleimhaut durch das körpereigene Immunsystem systematisch zerstört wird und die Produktion von Magensaft zum Erliegen kommt, kann die Nahrung nicht mehr ausreichend verdaut bzw. aufgespalten werden. Wichtige Bausteine, die der Körper zum reibungslosen Funktionieren eigentlich benötigt, fehlen. Der Erkrankte fühlt sich häufig müde, matt und schwach. Seltener tritt Kurzatmigkeit auf. Auslöser hierfür ist ein akuter Mangel an Vitamin B12.

Typ C: Dieser Typ der chronischen Gastritis ist oft von Magenblutungen begleitet, die der Patient bzw. der behandelnde Arzt in den Ausscheidungen wahrnimmt (blutiges Erbrechen, Teerstuhl). Auch diese Symptome führen bei vielen Betroffenen zu einer Anämie.

Auch andere Erkrankungen haben diese Symptome:

Achtung: Alle genannten Symptome können auch Anzeichen für andere Erkrankungen sein! Hier einige Beispiele:

– Unspezifische Schmerzen im Oberbauch, die bis in den Rücken ausstrahlen und von Übelkeit begleitet sind, können erste Anzeichen für einen Herzinfarkt sein. Das ist ein Fall für den Notarzt!

– Risse, blutende Krampfadern oder Geschwüre in der Speiseröhre rufen oftmals Bluterbrechen hervor. Im Gegensatz zum „Kaffeesatzblut“, welches bei einer chronischen Magenschleimhautentzündung zum Vorschein kommt, ist hier das ausgeschiedene Blut allerdings rot gefärbt.

– Verschiedene Bakterien und Viren können die im Volksmund bekannte, sogenannte „Magen-Darm-Grippe“ auslösen. Diese tritt meistens sehr spontan und äußerst heftig auf und zeigt die gleichen Symptome wie eine akute Magenschleimhautentzündung.

– Ein „Reizmagen“ zeigt ebenfalls sehr ähnliche Symptome, wie eine chronische Gastritis. Diese Erkrankung ist aufgrund der Beschwerden für die betroffenen Personen zwar sehr unangenehm, jedoch vergleichsweise harmlos.

– Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre bilden in der Regel die Vorstufe zu einer Krebserkrankung! Auch hier finden sich ähnliche Symptome, wie bei einer Magenschleimhautentzündung.

Grundsätzlich gilt: Dauern die Beschwerden länger als lediglich ein paar Tage an oder kehren sie immer wieder, sollte der Betroffene einen Arzt aufsuchen. Ausschließlich ein Experte kann feststellen, welche Erkrankung wirklich hinter den Beschwerden steckt. Bei akuten Schmerzen, blutigem Erbrechen oder Blut im Stuhl, ist sofortiges Handeln angezeigt. Dabei ist es besser, einmal „umsonst“ den Notarzt zu rufen, als abzuwarten und damit das Leben des Erkrankten aufs Spiel zu setzen.